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KAMPF GEGEN LEUKÄMIE: TYPISIERUNGSAKTION FÜR STAMMZELLSPENDER BEIM TSV HAVELSE

Mit Wattestäbchen gegen Blutkrebs: Vielen Erkrankten kann durch eine Stammzell- oder Knochenmarkspende geholfen werden. Beim TSV Havelse fand eine Typisierungsaktion statt.

Am Wilhelm-Langrehr-Stadion war alles angerichtet für die gute Sache: Das Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspender-Register (NKR) hat beim TSV Havelse eine Typisierungsaktion durchgeführt. Ein vorbildlicher Einsatz des Klubs im Kampf gegen Leukämie. Die Idee: Möglichst viele (Fußball)-Mannschaften, TSV-Sportler und Zuschauer schauen vor der Partie des Regionalligisten gegen Weiche Flensburg vorbei, machen mit – und retten womöglich Leben. Als Bonus spendierte der TSV sogar Freikarten für das Spitzenspiel. Die Resonanz indes war enttäuschend, nur 40 Spender ließen sich registrieren, unter ihnen die Kreisliga-Mannschaft des MTV Engelbostel-Schulenburg.

Michael Roth und Inga Goor vom NKR hatten alles vorbereitet. Die nötigen Formulare und Wattestäbchen lagen bereit. Wer sich als Blutstammzellspender registrieren lässt, ist ein potenzieller Lebensretter. Leukämie muss nicht tödlich enden. Findet sich ein genetischer Zwilling, hat der Patient eine reelle Chance. Etwa 90 Prozent der Erkrankten kann mittlerweile durch eine Stammzell- oder Knochenmarkspende geholfen werden. Und die Sache der Ersttypisierung geht ruckzuck: Einverständniserklärung ausfüllen, 30 Sekunden unter leichtem Drehen mit einem Watteträger über die Wangeninnenseite streichen – schon hält man den Spenderausweis in den Händen.

Blutkrebspatienten Hoffnung schenken

Matthias Schäfer von der Geschäftsstelle des TSV Havelse machte den Anfang. Auch Marcel Kohn aus dem Regionalligateam des TSV schenkte mit seiner Spende Blutkrebspatienten auf der ganzen Welt Hoffnung. Einige Einzelpersonen beteiligten sich – manche aus reiner Verbundenheit zum TSV, andere weil sie im Familien- oder Freundeskreis betroffen sind. Der ersehnte Ansturm jedoch blieb aus.

Fußballmannschaften ließen sich (leider) nicht blicken. Bis auf eine! Wie es hätte laufen können, zeigte der MTV Engelbostel-Schulenburg. Das Team von Trainer Edis Bajrovic legte auf dem Weg zur Kreisliga-Begegnung beim TuS Garbsen II einen kurzen Halt am Havelser Stadion ein. „Man muss den Jungs ja auch Werte vermitteln“, sagte Bajrovic, „und ihnen verdeutlichen, dass nicht alle auf der rosigen Seite des Lebens stehen.“ Es sei doch keine große Sache, mitzumachen – „und es kann helfen.“ Wohl wahr! Keine Viertelstunde dauerte es, da waren Steen Zimmermann, Murat Alin, Arne Sohnemann und ihre Mitspieler mit dem Schleimhautabstrich durch. Schnell, unkompliziert und vielleicht lebensrettend. Ein gutes Gefühl gab es als „Nebenwirkung“ mit auf den Weg nach Garbsen. Eine Randnotiz: Die Bajrovic-Truppe besiegte den TuS anschließend mit 8:3.

Ein Großteil der A-Junioren des TSV Havelse inklusive Trainer Stefan Gehrke erhöhten die Anzahl der Spender an diesem Tag immerhin auf 40. „Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass mehr Mannschaften vorbeikommen und mitmachen“, sagte Roth – es wäre so einfach gewesen. „Aber letztlich sind wir für jeden Einzelnen dankbar“, betonte er, denn: „40 ist besser als nichts!“

Informationen zur Stammzellspende gibt es online auf nkr-hannover.de.

Quelle: Sportbuzzer.de, 6. April 2017