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Lebensretter für Marion Schlosser gesucht

WOLFSBURG Petra Misiek und viele Helfer veranstalten am Sonntag eine große Typisierungsaktion. Sie suchen einen Stammzellenspender für Misieks Schwester Marion.

Um das Leben ihrer leukämiekranken Schwester zu retten, sucht Petra Misiek aus Vorsfelde einen genetischen Zwilling. Zusammen mit dem Rest der Familie hat sie eine große Typisierungsaktion für Marion Schlosser auf die Beine gestellt.

Die 56-Jährige bittet alle gesunden Wolfsburger, die noch nicht in der Knochenmarkspendedatei erfasst sind, am Sonntag, 27. November, zwischen 11 und 17 Uhr in das Eventcenter der Volkswagen-Arena zu kommen. Denn ihre jüngere Schwester braucht dringend fremde Stammzellen, und bis jetzt hat sich kein passender Spender gefunden.

Petra Misiek, Familie, Freunde und Bekannte sowie viele Helfer haben einiges bewegt, um auf die Typisierungsaktion aufmerksam zu machen. Die Vorsfelderin hat einen Sternlauf organisiert, an dem viele Läufer aus Wolfsburger Vereinen sowie der TV Jahn, der Verein ihrer Schwester, teilnehmen werden. Um 13 Uhr werden die Sportler an der Arena erwartet.

Große Vereine unterstützen die Familie: Beim VfL-Heimspiel gegen Schalke machte der Stadionsprecher eine Durchsage, beim letzten Grizzlys-Spiel wurde für die Aktion geworben. Und auch die Kunden in der City-Galerie werden darüber informiert.

Doch Petra Misiek hat in Gesprächen festgestellt, dass einige Menschen Angst davor haben, sich typisieren zu lassen. „Dabei ist es erst einmal keine große Sache“, betont sie. In der Volkswagen-Arena heißt es am Sonntag lediglich: Einmal kurz den Mund öffnen. Mit einem Wattestäbchen wird ein Abstrich von der Wangenschleimhaut genommen. Das war’s.

Später werden die Gewebemerkmale der einzelnen Teilnehmer analysiert , und die Daten der potenziellen Spender in einem zentralen Knochenmarkregister verwaltet. Wer einmal registriert ist, steht Menschen auf der ganzen Welt als möglicher Lebensretter zur Verfügung.

Scheint ein Registrierter tatsächlich zu einem Patienten zu passen, wird er angeschrieben und um einen Bluttest gebeten. Mit etwas Glück stellt sich heraus, dass er tatsächlich der genetische Zwilling eines Erkrankten ist. Wenn er dann bereit ist zu spenden, werden normalerweise Stammzellen aus seinem Blut gefiltert. Nur noch in einem von fünf Fällen muss das Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen werden – nicht aus der Wirbelsäule, wie viele Menschen befürchten.

Petra Misiek appelliert an alle 17- bis 55-Jährigen, sich typisieren zu lassen. „Es muss nur der Einzige dabei sein, der passt. Und es könnte genau der sein, der auf dem Sofa sitzt und Angst hat.“

Quelle: Wolfsburger Nachrichten, 22. November 2016