Polizei bittet Mitarbeiter zur Typisierung
450 Beamte lassen sich als Stammzellspender testen
Innenminister Boris Pistorius hat sich längst als möglicher Stammzellspender für Leukämiekranke testen lassen. Dennoch warb der 56-Jährige gestern noch einmal mit Wattestäbchen im Mund für die gute Sache. Die Polizei Niedersachsen hat an den vier Standorten ihres Medizinischen Dienstes in Hannover, Oldenburg, Braunschweig und Göttingen eine große Typisierungsaktion unter ihren Mitarbeitern organisiert. In Hannover haben sich 180, landesweit insgesamt mehr als 450 Polizisten beim Norddeutschen Knochenmark- und Stammzellregister registrieren lassen.
Auslöser ist das Schicksal der Krankenschwester Vanessa, bei der im August plötzlich Blutkrebs festgestellt wurde. Die 26-Jährige ist mit einem Beamten der Zentralen Polizeidirektion (ZPD) Niedersachsen verheiratet, seine Kollegen haben die Aktion angestoßen. ZPD-Präsidentin Christiana Berg, selbst bereits als Stammzellspenderin registriert, griff das Anliegen auf.
Für Vanessa haben sich bereits, als die Vorbereitungen für die neue Typisierungsaktion liefen, ein oder eventuell sogar zwei mögliche Spender gefunden. Die Polizei hielt trotz der guten Nachricht an ihrer Hilfsaktion fest. „Es kann immer passieren, dass ein Spender abspringt oder sich doch als ungeeignet herausstellt“, erläutert ZPD-Sprecher Hans Gehrmann. „Außerdem wollen wir auch anderen Leukämiekranken helfen.“ Die Gewebemerkmale eines potenziellen Spenders und eines Kranken müssen sehr starke Übereinstimmungen aufweisen, entsprechend schwierig ist die Suche. „Ich bin ehrlich beeindruckt, wie viele Polizeiangehörige tatsächlich dem Appell zu helfen gefolgt sind“, sagt Pistorius.
Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 16. November 2016